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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Spezielles zum Behindertenbegleithund
bea ( Gast )
Beiträge:

17.07.2009 17:18
BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo,
ich recherchiere gerade in eigener Sache zum Thema Behindertenbegleithund für Menschen mit einer psychischen Behinderung. In Australien, USA sowie in anderen europäischen Ländern ist es durchaus üblich auch BBHs für psychisch Behinderte auszubilden. Oft ist es aber so, dass die Behinderten die Ausbildung selbst übernehmen und von einem erfahrenen Hundetrainer begleitet werden. Ich spiele sehr mit dem Gedanken, mir von einem, wie die Amerikaner es nennnen, Psychiatric SErvice Dogs durchs Leben helfen zu lassen. Es gibt viele Symptome, auf die der Hund trainiert werden kann und so hilft, den Alltag zu schaffen, oder sogar wieder arbeiten zu können. Ist der Verein auch interessiert an Menschen mit einer psychischen Behinderung (Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung) Ich bin deswegen schwerbehindert. Haben Sie vielleicht Informationen rund um dieses Thema, oder können Sie mich verweisen? Wie sehen die Richtlinien für eine Behindertenbegleithundprüfung im Allgemeinen aus? Mein Hund muss ja ganz andere Dinge können als ein Rolli-BBH. Können Sie Schulen empfehlen? In den USA gibt es die Psychiatric Service Dog Society, die mir schon viele Informationen gegeben haben, aber in Deutschland sieht es bisher noch traurig aus.

Ich würde mich über jede Information freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Bea

Liane Offline




Beiträge: 62

19.07.2009 13:25
#2 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Bea,

das ist wirklich eine interessante Frage. In unserem Verein haben wir damit noch keinerlei Erfahrungen. Das Feld dessen was wir abzudecken versuchen ist schon ziemlich umfangreich. Wenn man auf zu vielen Baustellen arbeitet und gute Ergebnisse erzielen will, wird es einfach zu schwer. Darum haben wir beschlossen uns zunächst mal nur auf BBH´s für motorisch eingeschränkte Menschen zu konzentrieren. Wenn wir das gut hinbekommen haben, kann man immer noch erweitern. Aber überall nur ein bisschen zu erreichen bringt am Ende nicht viel.
Was die Amerikaner genau im Bereich BBH´s für Menschen mit psychischer Behinderung anstreben oder ausführen ist mir derzeit noch unbekannt. Ich kann mir da auch ohne nähere Infos nicht so recht vorstellen, WAS GENAU der Hund denn tun soll/te. Der therapeutische Effekt allein durch Anwesenheit des Tieres, bei erkrankten Menschen ist unbestritten und die Erfolge sind ja sogar teils messbar. Wenn man nur an Veränderungen wie Herzschlag, Puls, Blutdruck denkt.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Art Grundausbildung, wie Grundgehorsam, bzw. einige Hilfeleistungen wie z.B. "Hilfe holen" auch speziell für BBHs für Menschen mit psychischer Behinderung durchgeführt wird oder durchgeführt werden sollte.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht zu den Menschen gehöre, die gleich alles gut und richtig finden was aus USA kommt. Womit ich nicht sagen möchte, dass Du das tust. Nein, ich meine eher es gibt Leute die haben immer so eine Ehrfurcht in der Stimme, wenn irgendeine Sache aus Amerika kommt.
Bei mir sind dann eher die Fakten und Informationen wichtig. Aber ich gehöre ganz sicher zu den Leute, die immer und gerne dazu lernen und auch begeisterungsfähig sind. Was ich schon mal toll finde ist, dass die Leute dort, Dir schon geholfen haben und offensichtlich informieren. Das ist in Deutschland ja nicht immer so üblich.
Ich kann Dir gerne mal einen kurzen Abriss geben, was zu den Grundaufgaben eines BBH nach unseren Vorstellungen gehört.

Es wäre schön, wenn Du mal kurz berichtest was denn ein Hund, speziell für psychische Behinderungen des Menschen ausgebildet, so können sollte oder was eben in USA gelehrt wird. Das würde mich wirklich interessieren.

Du hast recht, in Deutschland liegt in diesen Bereichen noch so einiges im Argen und die derzeitigen rechtlichen Möglichkeiten sind teilweise auch traurig (Zutritt in Geschäfte, öffentliche Gebäude, Mitnahme zur Arbeit, usw.)
Das gilt fast für alle "arbeitenden" Hunde, ausgenommen Blindenführhunde. Dort ist man schon erheblich weiter als bei BBH´s. Allerdings haben da auch einige Leute lange Zeit intensiv dran gearbeitet. Die Ziele zum Einsatz für BBH´s zu erreichen ist nicht einfach. Es ist aber immer schwieriger und teilweise unmöglich Leute zu finden die bereit sind für diese Ziele mit zu arbeiten. Da ist es schon viel leichter Leute zu finden, die gerne diese Ziele verankert hätten.

Wir werden uns auf jeden Fall bemühen nach besten Kräften am Ball zu bleiben.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

Lieben Gruß

Liane

Bea ( Gast )
Beiträge:

30.07.2009 21:16
#3 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Liane,
ich schicke Dir jetzt eine Mail, die ich letztens versendet habe. Sie enthält eine Infos über meine ERkrankungen, Symptome und ein mögliches Verhalten eines BBH.


"Zur Zeit suche ich nach Informationen zur Ausbildung eines "Psychiatric Service Dogs". Ich habe viel in den USA gefunden und hoffe, auch in Deutschland pfündig zu werden. Ich habe eine Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung mit dissoziativen Symptomen. Ich hatte einen eigenen Hund seit meinem achten Lebensjahr, der 16 Jahre alt wurde. Zur Zeit habe ich einmal wöchentlich tiergestützte (Hunde)therapie und ich bin als Hundesitter stark an der Ausbildung eines jetzt einjährigen Rüden beteiligt. Seine Hundetrainerin, meine ERgotherapeutin der tiergestützten Therapie, sowie meine Therapeutin und nicht zuletzt ich selbst kamen zunehmend auf die Idee, dass ein Behindertenbegleithund mir sehr gut helfen könnte, bei Dissoziationen im hier und jetzt zu bleiben, mir bei Angst beizustehen, mich aus dem Raum zu führen bei Erstarrung und vieles mehr. Die psychiatric Service Dogs Society hat eine sehr gute Liste möglicher Symptome und der dazugehörigen Intervention des Hundes erstellt, in der auch einige meiner Symptome aufgelistet sind. Ich bin Schwerbehindert und hätte gerne einen Behindertenbegleithund, der mich zu den meisten Orten begleiten darf, denn meine Symptome können überall ohne Vorwarnung auftreten. Die Ausbildung meines Hundes würde ich gern von Anfang an selbst übernehmen. Ich weiß aber, dass eine permanente Unterstützung eines Profis unbedingt von Nöten ist. Auch die Auswahl eines Hundes möchte ich unbedingt mit einem Profi treffen. Ein Ziel ist es, irgendwann die Prüfung für den Behindertenbegleithund zu bestehen. Was meinen Sie, wie lange die Ausbildungszeit um und bei sein wird? Mit einem Jahr kommen wir wohl nicht aus, oder?

Haben Sie schon einmal einen Hund für einen Menschen mit meiner Erkrankung ausgebildet? Oder kennen Sie jemanden in Deutschland, der das könnte? Das Symptomenspektrum ist leider vielfältig. Von meinem Hundesittinghund und befreundeten Hunden, weiß ich, dass die Hunde spüren, wenn "etwas nicht stimmt" und ich z.B. dissoziiere oder erstarre. Wahrscheinlich nehmen sie die Veränderungen meines Stoffwechsels und meiner Ausstrahlung wahr. Ich würde den Hund gern selbst ausbilden, brauche aber natürlich viel professionelle Hilfe.
Vielleicht sind Sie die Richtige? Wie gesagt, ich bin noch in den Anfängen der Informationssammlung und ich werde im Herbst einen längeren Klinikaufenthalt haben, aber dann im nächstem Jahr...wir werden sehen."

Eine wichtige Hilfe kann mein BBH bei Alpträumen, die leider häufig vorkommen, sein. ER kann mich stubsen, mit der Pfote kratzen, aufs Bett springen und mich stubsen bis ich wieder wach und orientiert bin und sich dann nach an mich legen, damit ich Kontakt zum hier und jetzt behalte und mich beruhigen kann. Manche BBH machen auch das Licht an und später wieder aus. Es gibt noch weitere schwerwiegende Symptome zu denen es ain adäquates Verhalten meines Hundes geben könnte. Er könnte für mich auch eine Mittler zwischen mir und der Umwelt sein, indem ich durch seine Nähe sicherer gegenüber Teriggern bin.

Nähere Infos wenn Du möchtest gibt es u.a. bei http://www.psychdog.org Eine Organisation in den USA, die sich der Arbeit für Psychiatric Service Dogs verschrieben hat. In den USA hat man auch erkannt, dass die Irak und Afghanistan Veteranen, die oftmals mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung wiederkommen, eine sehr große Hilfe durch speziell ausgebildete Servicedogs erhalten können. Ein Projekt hat Welpen von Gefängnisinsassen ausbilden lassen und sie dann mit ihren Menschen vereint. Sicher, nicht alles aus den USA ist gut. Das sehe ich sehr differenziert, aber wenn ich mir angucke, dass in Deutschland Menschen mit einer psychischen Bewhinderung weitestgehend so gut wie gar nicht existieren und sogar in Behindertenverbänden eher selten wahrgenommen werden, obwohl sehr viele Menschen eine solche Behinderung haben, und sehr viele auch eine Posttraumatische Störung in den unterschiedlchen Schweregraden haben. Wie bei anderen behinderten Menschen behindert mich meine Erkrankung in jeder Minute meines Lebens. Wenn es da eine Möglichkeit gibt im Team mitr einem BBH, wo ich Hunde ohnehin sehr liebe, wieder mehr am Leben teilnehmen zu können, mehr Sicherheit zu gewinnen,wieder etwas leben zu können, vielleicht sogar wieder arbeiten zu können, dann ist es doch etwas, was man weiterverfolgen sollte.

http://www.psychdog.org

Diabetiker- und andere Servicehunde. Frau Luca Barrett. Auf der Homepage "Onlinekurse" anklicken, dann Servicedogs für psychische ERkrankungen anklicken

Ich hoffe, das gibt Dir einen kleinen Einblick.

Herzliche Grüße
Bea

Astrid Offline



Beiträge: 33

16.08.2009 18:18
#4 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Bea,

das ist ein interessantes Thema, das du da ansprichst.

Wie auf der Homepage erwähnt, konzentrieren wir uns bei Partner auf vier Pfoten auf BBHs für motorisch eingeschränkte Menschen. Damit sind wir zum jetzigen Zeitpunkt auch ausgelastet...
Aber das soll natürlich nicht heißen, dass man das Thema "BBHs für Menschen mit psychatrischer Behinderung" hier nicht diskutieren darf.

Ich habe mich auf der von dir erwähnten Homepage ein wenig umgesehen, und da sind bei mir ein paar Fragen aufgekommen.

"Die psychiatric Service Dogs Society hat eine sehr gute Liste möglicher Symptome und der dazugehörigen Intervention des Hundes erstellt, in der auch einige meiner Symptome aufgelistet sind." schreibst du.
Genau diese Liste bereitet mir ein wenig Kopfschmerzen... Dort ist unter anderem "Bipolar (Manic phase)" also eine bipolare Störung oder manisch-depressive Erkrankung mit den entsprechenden Symptomen aufgelistet. Dazu gehören laut Psychiatric Service Dog Society auch Reizbarkeit und Aggressives Fahren.
Bei Ersterem soll der Hund physisch Kontakt aufnehmen und bei Letzterem soll er auf das Symptom aufmerksam machen. Die natürliche Reaktion eines Hundes auf Aggression wäre wohl eher Beschwichtigung/Ausweichen und nicht Kontaktaufnahme.
Ich frage mich jetzt: wie weit ist es wohl ethisch vertretbar einen Hund gegen die eigene Natur handeln zu lassen, zum Wohle des Menschen? Ihn womöglich sogar einer Gefahr/Gewalt auszusetzen?
Ein anderer Aspekt wäre Folgendes: in wie weit, kann ein Mensch mit psychatrischer Behinderung (laut PSDS) sich kontinuierlich um seinen Hund kümmern? Schon bei gesunden Menschen gibt es viele mehr oder weniger fadenscheinige Gründe mal nicht mit dem Hund zu gehen. Das reicht von schlechtem Wetter bis zu Liebeskummer. Menschen mit einer psychiatrischen Behinderung hingegen haben dann zwar sehr gute Gründe, wie z. B. Depressionen oder Ähnliches, das Ergebnis jedoch bleibt das Gleiche: der Hund kommt letzendlich zu kurz.

Schwieriges Thema, muss ich feststellen!
Ich hoffe, du siehst das nicht als Angriff, so ist es nämlich nicht gedacht. Das sind nur Fragen, die spontan bei mir auftauchten, als ich die Seiten der amerikanischen Homepage durchstöbert habe.

Liebe Grüße
Astrid

Bea ( Gast )
Beiträge:

22.09.2009 22:26
#5 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Astrid,
erst einmal muß ich mich entschuldigen, dass nich erst jetzt antworte, ich hatte das Forum ganz vergessen :o)
Ja, es ist ein schwieriges Thema, über psychische ERkrankungen zu sprechen. Viele haben bestimmte Vorstellungen von einem Familienmitglied, das vielleicht mal depressiv war bis hin zu einer flog über das Kuckucksnest. Die Liste der Symptome und der Tasksliste der Hunde, die Du gelesen hast, muss man ebenso differenziert lesen, wie man mit kranken Menschen auch umgehen sollte. Wenn da etwas von Aggressionen steht, heißt das nicht, dass jemand in der Manie gleich alles kurz und klein schlägt. Der Mensch hat hingegen eine erhöhte Spannung, sein Kreislauf und Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, ér wird unruhig, redet sehr viel und laut. Der Hund kann eine Manie bereits im Ansatz erkennen, weil er darauf geschult wurde. ER wird dann genau das Verhalten zeigen, was mit ihm trainiert wurde und was wichtig ist, worauf der Mensch auch trainiert wurde. Der Mensch überlegt sich ja, ich möchte, dass mir mein Hund signalisiert, wenn ich in die Manie komme. Wenn er mich zum ´Beispiel mit der Pfote krtatzt, weiß ich, was los ist und kann mich entsprechend verhalten (rausgehen etc.)Menschen in der Manie haben zwar eine verschobene Sichtweise auf die Welt in dem Moment, dass heißt aber absolut nicht, dass er zuschlägt o.ä. Es wird ja auch immer haarfein zusammengetragen, welche Symptome der Mensch hat und nahand dessen wird dann geguckt, ob ein Leben mit einem Behindertenbegleithund überhaupt realistisch ist.
Zu den krankheitsbedingten Ausfällen läßt sich sagen, dass im grundliegenden Konzept auf jeden Fall eine Lösung enthalten sein muß für Zeiten, in denen der Mensch nicht für seinen HUnd sorgen kann. Dies wird doch sicher in einem Konzept für einen körperbehinderten Menschen genauso sein, oder? Es würde mich wundern wenn nicht. Aus vielen ERfahrungen kann ich behaupten, dass psychischkranke Menschen oft alles dafür tun, um ihre Pflichten, für die sie sich entschieden haben, zu bewältigen. Und auch hier kann man nur sagen, man muß genau gucken, ob ein Mensch die Verantwortung für einen BBH übernehmen kann, wer ihm im Notfall helfen kann etc. Der Hund wird dafür ausgebildet, bestimmte Anzeichen, Gerüche, Verhaltensweisen, Stimmlagen zu erkennen und darauf das antrainierte Verhalten zu zeigen. Dass das genauso unterschiedlich sein kann, wie bei Menschen mit körperlichen Behinderungen oder geistigen behinderungen ist nachvollziehbar. Wichtig ist glaube ich nochmal klar zu sagen, dass Menschen mit einer psychischen Behinderung nicht ihren Verstand verlieren. Sie sind sehr gut in der Lage eine Beziehung zu ihrem Hund aufzubauen und ihn zu achten und zu versorgen. Wenn es also zu einem Symptom der offenen Aggression kommen sollte, könnte die Aufgabe des Hundes darin liegen, in 2 m Entfernung zu bellen, um so die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wenn der Mensch das Signal wahrnimmt, könnte es so weitergehen, dass er eine Hand nach unten hält, der HUnd auf dieses Signal kontakt aufnimmt und beruhigend auf den Menschen wirkt. Da muß sicher jeder Task individuell angepasst werden. Und auch ein psychisch kranker Mensch möchte nicht, dass der Hund gegen seine Natur handelt. Genausowenig wie es ein Rollifahrer möchte. Wir haben unseren Ethos, unser Mitgefühl, unser Denken und Planen, unsere Menschlichkeit und unser Gefühl für HUnde nicht an eine psychische Krankheit verloren. Diese Krankheit ist wie eine Lähmung oder wie starke Schmerzen dazugekommen. Sie ist aber nicht das einzige was uns ausmacht. Jeder muß verantwortungsvoll prüfen, ob er einem Leben mit einem ServiceDog gewachsen ist und muß auch verantwortungsvoll für seinen Partner sorgen, wenn er mal nicht kann. Da muß vorab geklärt sein, welcher Hundesitter einspringen kann usw.

Ich hoffe ich konnte ein bißchen erklären, worauf es aus meiner Sicht ankommt. Mit Manien kenne ich mich selbst nicht aus. Ich habe aber schon einige Mitpatienten in manischen Phasen erlebt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mensch seinen HUnd in der Manie einfach schlägt, denn oft sind Maniker einfach tierisch gut drauf. Aber auf jeden Fall läßt sich ein Task immer so anpassen, dass er ethisch einwandfrei ist.

Für mich wäre es zum Beispiel eine riesige Hilfe, wenn mein HUnd mich bei Alpträumen weckt. Ich habe gelesen, dass manche ihren Hund trainiert haben, zuerst mit der Nase zu stupsen und ein bißchen am Arm zu lecken, wenn ich nicht aufwache, mit der Pfote zu kratzen, als nächste aufs Bett zu springen und am Körper zu kratzen, den Körperkontakt suchen, wenn ich denn wach bin, den Körperkontakt lassen, bis ich mich beruhigt habe. Manche bringen ihren Hunden auch bei das Licht an und aus zu schalten. Ganz allein für diese GEschichte, wäre ein Hund für mich der absolute Held.

So, nun aber schluß für Heute

Viele Grüße
Bea

Astrid Offline



Beiträge: 33

05.11.2009 20:08
#6 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Bea,

scheint wir kommunizieren so im 1-Monats Rhythmus miteinander...

Sehr interessante Infos von dir! Das bringt Licht in den Informationswust den halt auch das liebe Internet so mit sich bringt.

Ich habe noch mal über dein Problem mit den Albträumen nachgedacht, habe bis jetzt aber ehrlich gesagt, noch keine Lösung gefunden. Außer es setzt sich ein Trainer nachts neben dich und bestärkt den Hund, wenn er versucht dich zu wecken, wenn du unruhig schläfst. Das ist aber natürlich nicht wirklich eine gute Lösung.
Vielleicht kannst du ja bei denjenigen denen das schon gelungen ist erfahren, wie sie es gemacht haben.
Ich höre mich auch einfach mal um, ob da vielleicht jemand eine brillante Idee diesbezüglich hat.

Feierabend für heute, liebe Grüße
Astrid

Lisa ( Gast )
Beiträge:

25.12.2009 14:40
#7 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Bea,

ich recherchiere auch zu dem Thema.
Es wäre schön, wenn Du zu mir Kontakt aufnehmen würdest.
Lisa

soli.m@gmx.de

Antje Wißmann ( Gast )
Beiträge:

15.01.2010 22:22
#8 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo!mein Name ist Antje ich bin Borderline Paitenin ich bin seit 18j Angst und Panik Paienin.
Seit drei ahren bilde ich meinen Hund zum BBH aus ,er ist für mich zum Teil auch schon ohne Prüfung anerkant. Ich sehe nicht ein das ich die Prüfung mit dem Hund machen soll ohne das er das Recht hat mit mir überall hin und rein zu gehn.Fals Sie näheres wissen möchten könn Sie mich gerne anrufen unter 0271/8096845 öffters probieren. Hier bin ich selten da ich kein Mitglied bin

Liane Offline




Beiträge: 62

17.01.2010 19:21
#9 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Antje,

vielen Dank für Deinen Besuch und Deinen Beitrag. Es ist schön, daß alles so prima klappt mit Deinem Hund und Du schon einige Rechte bekommst. Die bekomme ich übrigens auch zugebilligt aber eben nur in meinem Umfeld und mein Ziel (und auch das vieler anderer Leute) ist ein Recht und keine Gefälligkeit. Sobald ich irgendwoanders hinfahren will muß ich alles vorher erfragen und erbitten. Genau das möchte ich ändern. Du musst ja auch keine Prüfung machen. Das muß NIEMAND und es klappt auch sehr gut so, wenn man nur innerhalb seiner Situation darüber nachdenkt und damit klar kommt. Wenn man aber wirklich etwas verändern will, nämlich damit man dieses Recht bekommt dann steckt da Zeit, Energie und Arbeit drin. Wir hätten viele Rechte in unserem Land überhaupt nicht wenn es nicht schon immer Leute gegeben hätte, die sich dafür einsetzen und daran arbeiten. Und zwar auch dann, wenn es nicht nur um Vorteile/Rechte für sie persönlich geht. Wir hätten niemals eine 40 Std. Woche bekommen, freie Samstage, Recht auf Urlaub, Kündigungsschutz und noch sehr Vieles mehr. Wir hätten auch keine Krankenversicherung und Behandlung für alle Menschen. Wenn das auch immer sparsamer wird aber noch gibt es Behandlung und Hilfe.

Ich möchte Dir das nicht mit erhobenem Zeigefinger oder als Vorwurf mitteilen, ganz bestimmt nicht. Mir geht es hier um etwas Grundsätzliches, nämlich auch mal wieder aufzuzeigen was dahinter steckt und steht.

Wir haben noch nicht sehr viele Rechte in Bezug auf unsere BBH und das hat mehrere Gründe. Ich möchte hier mal auf einige eingehen. Der Spitzenverband der Krankenkassen hat z.B. ein Problem damit eine Definition festzulegen. WANN steht WEM ein BBH zu? Bei welcher Behinderung oder welchem Ausmaß fängt es an und hört es auf. Wie kann man Behinderung denn messen oder in einen aussagekräftigen Gesetzestext bringen. Bei blinden Menschen kann man den Grad der Behinderung irgendwie messen. Vollblind, stark sehbehindert, der Sehrest beträgt so und soviel Prozent. Aber bei völlig unterschiedlichen Körperbehinderungen? Da wird es äussert schwierig und ich kann das Problem der Leute verstehen, bzw. nachvollziehen.
Ein anderer Punkt ist die Qualität. Wir haben unglaublich viele Hundetrainer oder auch "fertige" BBH´s und keinerlei Regelungen wann ein BBH ein wirklich guter BBH ist. Ich habe teilweise erschreckend, schlecht ausgebildete Hunde gesehen, die als BBH bezeichnet wurden. Das kann und darf nicht sein.
An dieser Stelle möchte und kann ich nur für unseren Verein sprechen. Die Prüfung und Kennzeichnung soll eine Art Gütesiegel werden und sein. Es soll wirklich das drin stecken was drauf steht. Wir hoffen so, der Unart auf die Art Geld verdienen zu wollen aber mit schlecht ausgebildeten oder sogar kranken Hunden (auf die Art des Trainings gehe ich jetzt nicht näher ein) keinen Vorschub leisten. Ob Mensch und Hund überhaupt zusammen passen ist da auch häufig egal und ob der Hund später überhaupt seiner Art entsprechend gehalten wird ist auch nicht selten, kein Thema.
Ich behaupt nicht, dass alle möglichen Stätten wo BBH´s ausgebildet werden schlecht oder unqualifiziert sind. Das liegt mir fern. Aber ich glaube im Sinne von seriösen Ausbildern zu sprechen, wenn ich in diesem Bereich die Spreu vom Weizen trennen möchte.
So lange jeder von seinem Hund oder Hunden die er ausbildet behaupten kann, dass es Behindertenbelgeithunde sind, egal wie gut sie ausgebildet wurden, gibt es noch viel zu tun. Deshalb unter anderem eine Prüfung und das Streben nach gesetzlichen Regelungen. Ein weiterer Grund ist der Schutz für die zukünftigen Hunde. Denn auch an den Menschen stellen wir Anforderungen. Es soll ja dem Menschen UND dem Hund gut gehen.

Wir sind eigentlich eine kleine Gruppe aber wir geben unser Möglichstes und ich bin froh, dass nicht alle sagen: ich warte auf die Verbesserung in dieser Angelegenheit. Denn wenn niemand anfängt wird sich nichts ändern. Es ist wie bei vielen Dingen im Leben. Ohne Fleiß kein Preis. Ich hoffe, daß wir auf die lange Sicht mehr Mitstreiter und aktive Menschen für unsere Ziele gewinnen können.
Auf diesem Weg auch ein Danke an die Helfer die etwas ihrer Zeit und Energie, ehrenamtlich für die Sache einsetzen oder uns mit Geldspenden unterstützen.

Ich hoffe ich konnte Dir ein bißchen erklären warum überhaupt eine Prüfung oder ein Engagement statt finden sollte.

In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag und viel Spaß mit Deinem Hund

Liane

Gloria Offline



Beiträge: 20

21.01.2010 10:21
#10 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo Liane, ich kann Dir nur zustimmen, was Prüfung und Kampf um Anerkennung betrifft. In Österreich gibt auch hunderte von Gesetzen mit unterschiedlichsten Zutrittsregelungen. Es gibt manche Regelungen speziel für Blindenführhunde, manche, die alle zur Rehabilitationshunde (Assistenzhunde) betreffen, mit einem wort "total Chaos". Inzwischen gibt es aber zumindestens einen Erlass unseres Sozialministeriums, der es erlaubt, dass Service- und Signalhunde auch in den Behindertenpass eingetragen werden. Die Definitionen habe ich vorgeschlagen und das Ministerium hat sie geschluckt, so dass Hunde, die Anfälle oder psychische Zustände anzeigen, der Einfachhheit halber auch unter Signalhunde fallen - sie übersetzen dem Besitzer eben innere Signale wie Zuckerspiegel oder Panikattacken. Hilft der Hund dann, indem er er Medikamente holt, dann ist er eben ein Servicehund. Ich hätte nie geglaubt, dass wir diese Tierchen so locker in das österreichische Rechtssystem befördern können :-) Jetzt müssen wir sie nur noch in das Bundesbehindertengesetz bringen, wo schon die Blindenführhunde sitzen. Das Ministerium wehrt sich wie üblich und meint, die anderen Hunde seien Ländersache, aber das werden wir auch noch überwinden. Liebe Grüße Gloria & Fibi & Arius

Arnouxs ( Gast )
Beiträge:

08.10.2010 08:46
#11 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo,
ich interessiere mich für die Arbeit mit BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung.
Deshalb bitte ich Bea Kontakt zu mir aufzunehmen, natürlich auch alle anderen.
Vielen Dank
Arnouxs

ina ( Gast )
Beiträge:

23.02.2011 16:14
#12 RE: BBH für Menschen mit psychiatrischer Behinderung Antworten

Hallo,
ich beschäftige mich auch gerade ganz neu mit diesem Thema. Ich leide an PTBS und habe einen fast drei Jahre alten Hund. Bevor ich überhaupt wusste, dass es soetwas wie einen BHH gibt, habe ich begonnen meinem Hund Dinge beizubringen, die mir im Alltag helfen, ich meine natürlich über den 'normalen Grundgehorsam' hinaus. Manche Dinge hat er sich auch selber beigebracht (?): z. B. wie kriege ich mein Frauchen zum Spielen und Toben, wenn sie eher depressiv ist. Er ist dabei so behutsam und entspannt und auch gleichzeitig ausdauernd fröhlich, dass er es oft allein durch seine Anwesenheit schafft, dass es mir besser geht!!!
Bei der Arbeit (in einem Museum mit viel Kinderkontakt) war am Anfang die Skepsis groß, ob es überhaupt erlaubt sei, dass der Hund auch außerhalb meines Arbeitszimmer sein darf. Inzwischen hat sich gezeigt, dass er eine positive Auswirkung auf alle Mitarbeiter hat :-).
Während der Führungen im Museum trägt er ein Geschirr mit Schild, das bedeutet für ihn und auch die Kinder: Spiel- und Anfassverbot. Nach den Führungen darf, wer will (Hund und Kinder) den Hund streicheln und auch hier sind wieder alle glücklich und noch nebenbei einige Kinder von der 'Hundeangst' befreit.

So weit, so gut - aber...
... ich möchte nun eine stationäre Psychtherapie zur Stabilisierung machen.

Und da fangen die Probleme erst richtig an:
eine Klinik im Schwarzwald, die auf Psychotherapie spezialisiert ist und (deshalb?) Haustiere zulässt, hat mir im letzten Moment abgesagt, mit der Begründung mein Hund wäre zu groß! Er ist ungefähr so groß wie ein Labbi.Es sind nur noch Hunde bis zu der Größe eines Pudels erlaubt.

Andere Kliniken haben sich auf ihr Hausrecht berufen und mir eine Absage erteilt.


Nach dieser Enttäuschung habe ich im Internet die netten Menschen von 'Hunde für Diabetiker' gefunden. Nachdem Frau Poysen und Frau Barret sich mich und meinen Hund angeschaut haben, haben sie sich bereit erklärt, uns professionell auszubilden und hoffentlich schaffen wir auch bald die Prüfungen zum BHH-Team.

Parallel dazu habe ich mich in Berlin beim Bürgertelefon vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales nach den Rechten und Möglichkeiten von BHH's erkundigt. Dort sagte man mir, dass im Rahmen der Gleichbehandlung (AGG - allgem. Gleichbehandlungsgesetz und BHH - BehindertenGleichbeh.Gesetz) BHH für PTBS den Blindenführhunden gleichgesetzt werden müssen und deshalb Kliniken, die Blindenführhunde zulassen auch andere BHH's zulassen müssten!!
WOW - hat damit jemand Erfahrungen gemacht??Oder ist das leider nur die graue Theorie?

Die gleiche Frage habe ich auch an den Bundesverband der Selbsthilfe Körperbeh.gestellt und warte nun gespannt auf Antwort...

Welche Erfahrungen habt ihr mit Kliniken gemacht? Auch Körperbehinderte müssen/sollten doch manchmal zur REHA?!

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